Die rückwärtige Wand der Scheune macht einen enormen Bogen ins Hausinnere. Zwischen den beiden Gebäuden Kirchstaffel 1 (unser Haus) und dem darüberliegende Haus Kirchstaffel 3 gab es wohl früher mal einen Durchgang. Am Hauptgebäude ist dieser Durchgang noch vorhanden. An der Scheune wurde er aufgefüllt. Wir vermuten dass dies nach dem Krieg geschah, als der Großteil von Weinsberg in Trümmern lag, die ja irgendwohin mussten. Der Druck, der dadurch auf die Mauer drückt muss irgendwie abgefangen werden.
Bei dieser Aufgabe haben sich Statiker, Architekt und der Experte für Mauerwerk zur Hangbefestigung lange Gedanken gemacht. Immer wieder wurden Ideen gesammelt, beratschlagt und gerechnet.
Die Endlösung besteht nun in einer schlanken Stahlkonstruktion, die auf einem betonierten Sockel befestigt wird. Schließlich soll das alte Original-Mauerwerk erhalten und sichtbar bleiben!
Um die Arbeiten ausführen zu können benötigt es einiges an Vorarbeit:
Die Scheune muss leer geräumt werden, der Boden hinter der Scheune muss ein Stück abgegraben werden, da sich hier über viele Jahre Blattlaub zu Humus umgewandelt hat und der Boden immer höher wurde. Der Erdlevel am Ende des Mauerwerks und dem Beginn des Fachwerkaufbaus muss wieder stimmen. Dieser Abschnitt wird im Beitrag Die Scheune Teil 3 – „Vorbereitung zur Scheunensanierung“ erzählt.
Nachdem an der Nordseite und Grundstücksgrenze so wunderbar abgegraben worden war konnte hier ein Gerüst gestellt werden. Es ist Ende September 2023.
Oktober 2023: Die Scheune ist fast leer geräumt und es wird aufgemessen wo genau betoniert werden soll:
Die Firma Dengel aus Schöntal wurde beauftragt die Arbeiten auszuführen.
Hier die Schalung für den Betonsockel. Alles wurde sehr sauber und korrekt vorbereitet.
Jetzt kann es los gehen! Man achte auch auf das Mauerwerk über der Schalung.
Ein toller Sockel ist entstanden. Es wurden auch gleich fehlerhafte Stellen in der Mauer neu gesetzt. Eine tolle Vorbereitung für die Stahlkonstruktion.
Beim Untergrund vorbereiten für den Betonsockel traten einige Funde zutage. Diese wurden fein säuberlich zur Seite gelegt und von uns dann unserem Fundus hinzugefügt. Es handelt sich um Scherben von Gläsern und irdenen Gefäßen.
Die Stahlstützen werden gestellt…
Tadaa – der Zimmerer unseres Vertrauens – Firma „Hallo Holz“ hat wieder mal fantastische Arbeit geleistet.
Ein Dank an tolle Firmen, die nicht nur wissen was sie tun sondern dies auch in Perfektion ausführen. Man sollte vielleicht noch dazu sagen, dass diese Stahlkonstruktion von gerade mal Zweien eingebaut wurde. Das war kein Trupp von 5 Leuten, die sich das Gewicht eben mal aufteilen konnten. Es ist Ende Oktober und das Grundgerüst steht. Diese Konstruktion sollte die Lasten von oben abfangen können.
An der Oberkante der Steinmauer zu den Stahlträgern wird auch noch betoniert.
So sieht die Vorbereitung dafür aus.
Und hier das Ergebnis. Mal wieder sehr gute Arbeit!